TL;DR - Autoflowering auf einen Blick:
🌿 Genetik mit Autopilot: Autoflower-Pflanzen stammen von Cannabis ruderalis ab und blühen automatisch nach 2-4 Wochen – völlig unabhängig vom Lichtzyklus
💨 Turbo-Zeitplan: Kompletter Lebenszyklus von der Keimung bis zur Ernte in nur 8-10 Wochen – bei schnellen Strains sogar in 7 Wochen
⚡ Mehrfach-Ernten: Indoor bis zu 5 Ernten pro Jahr möglich, outdoor in Deutschland 3-4 Durchgänge zwischen März und September
🎯 Anfängerfreundlich: Kompakt (50-100 cm), robust gegen Wetter und Schädlinge, verzeihen viele Fehler beim Licht – ideal für Einsteiger
✨ Moderne Potenz: Heutige Autoflowering-Sorten erreichen 16-22% THC-Gehalt und Indoor-Erträge von 350-500 g/m²
Was ist Autoflowering? - Eine Einführung
Definition: Das Wichtigste in Kürze
Autoflowering bezeichnet Cannabissorten, die unabhängig von der Tageslichtlänge automatisch in die Blütephase übergehen. Im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten reagieren Autoflower nicht auf den Wechsel zwischen langen und kurzen Tagen, sondern folgen einem genetisch festgelegten Zeitplan. Die Blüte startet typischerweise 2-4 Wochen nach der Keimung – egal, ob du sie mit 18, 20 oder sogar 24 Stunden Licht am Tag bestrahlst.
Das ist ziemlich genial, wenn man bedenkt, wie viel Aufwand beim klassischen Cannabis-Anbau allein auf das Licht-Management fällt. Aber woher kommt diese besondere Eigenschaft?
Der Ursprung: Von Cannabis ruderalis zur modernen Autoflower
Die Auto-Genetik verdanken wir Cannabis ruderalis, einer wilden Unterart, die ursprünglich aus Zentral- und Osteuropa sowie Zentralasien stammt. Ruderalis entwickelte sich in Regionen mit kurzen Sommern und extremen Klimabedingungen – dort war es überlebenswichtig, schnell zu blühen, bevor der Frost kommt. Diese Anpassungsfähigkeit an schwierige Wachstumsbedingungen macht Ruderalis so robust.
Allerdings hatte Ruderalis von Natur aus einen niedrigen THC-Gehalt und bescheidene Erträge. Erst durch gezielte Hybridisierung mit potenten Indica-Sativa-Linien entstanden moderne Autoflowering-Cannabissorten, die das Beste aus beiden Welten vereinen: die automatische Blüte von Ruderalis plus die Potenz, den Ertrag und die Aromenvielfalt klassischer Cannabis-Strains.
Ich finde, dieser Züchtungsprozess zeigt perfekt, wie weit die Cannabis-Genetik in den letzten 15 Jahren gekommen ist. Frühe Autoflower-Produkte waren oft... naja, enttäuschend. Heute sieht die Welt ganz anders aus.
Abgrenzung: Autoflowering vs. Photoperiodische Sorten
Der entscheidende Unterschied liegt im Blühverhalten:
- Photoperiodische Cannabispflanzen brauchen einen klaren Lichtzyklus-Wechsel (von 18/6 auf 12/12 Stunden Licht/Dunkelheit), um die Blütephase einzuleiten. Sie reagieren auf die Jahreszeiten bzw. auf deine Lampen-Programmierung.
- Autoflowering Cannabis folgt einem inneren Timer. Die Pflanzen durchlaufen ihren Lebenszyklus nach einem festen Zeitplan – unabhängig von der Lichtmenge. Du kannst sie theoretisch unter Dauerlicht (24/0) growen, und sie blühen trotzdem.
Diese Unabhängigkeit macht den Anbau deutlich einfacher, hat aber auch Konsequenzen: Du kannst den Wachstumszeitraum nicht künstlich verlängern, um größere Pflanzen zu bekommen. Was die Genetik vorgibt, das passiert – ob du willst oder nicht.
Der Lebenszyklus einer Autoflower: Von der Keimung zur Ernte
Die vier Phasen im Zeitraffer
Der Prozess einer Autoflowering-Pflanze lässt sich grob in vier Phasen einteilen:
- Keimung (3-7 Tage): Die Samen keimen am besten bei konstanten 25°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Ob du die klassische Papiertuch-Methode, ein Keimglas oder direkt in der Erde keimst – alles funktioniert.
- Wachstumsphase (2-4 Wochen): In dieser Phase entwickelt die Cannabispflanze ihr vegetatives Grundgerüst. Die ersten Wochen sind entscheidend: Hier werden die Wurzeln angelegt und die Basis für den späteren Ertrag geschaffen. Stress solltest du in dieser Phase unbedingt vermeiden.
- Blütephase (4-6 Wochen): Die Pflanze zeigt erste Blüten-Anzeichen und entwickelt ihre Buds. Der THC-Gehalt steigt kontinuierlich an. Die Blütezeit variiert je nach Sorte – manche brauchen nur vier Wochen, andere eher sechs.
- Ernte: Sobald die Trichome milchig-trüb werden (bei manchen Strains mit leichtem Bernstein-Anteil), ist die Ernte reif. Ein Zeitfenster von wenigen Tagen kann den Unterschied zwischen entspanntem High und Couch-Lock ausmachen.
Zeitlicher Ablauf: Wie lange dauert ein Autoflower-Grow?
Der Standard-Zyklus liegt bei 8-10 Wochen vom Samen bis zur Schere. Manche schnellen Autoflowering-Sorten wie frühe Amnesia Haze Auto schaffen es in 7 Wochen, während stabilere oder ertragreichere Varianten auch mal 11-12 Wochen brauchen. Im Vergleich zu photoperiodischen Cannabissorten, die oft 12-16 Wochen (oder länger) benötigen, ist das schon beeindruckend schnell.
Diese Geschwindigkeit hat praktische Konsequenzen: Du kannst mehrere Ernten pro Jahr realisieren – und das macht wirtschaftlich Sinn, besonders seit der deutschen Cannabis-Legalisierung 2024, die bis zu 3 Pflanzen pro Haushalt erlaubt.
Mehrere Ernten pro Jahr: Das Potenzial für Outdoor- und Indoor-Anbau
Outdoor-Anbau: In Deutschland kannst du realistisch 3-4 Ernten zwischen März und September einplanen. Du startest im Frühjahr, sobald die Nachttemperaturen stabil über 10°C liegen, und kannst bis in den Herbst hinein durchziehen. Jede Pflanze braucht im Freien nur 8-10 Wochen – das ergibt gestaffelt mehrere Durchgänge. Der Outdoor-Ertrag liegt typischerweise bei 100-150 g/m², manchmal auch mehr, wenn alles passt.
Indoor-Anbau: Hier sind sogar 4-5 Zyklen pro Jahr drin, weil du das Klima komplett kontrollierst. Mit LED-Lampen und einem durchdachten Zeitplan kannst du nahezu kontinuierlich ernten – einfach alle 4-6 Wochen neue Autoflowering-Seeds keimen lassen. Indoor liegen die Erträge höher: 350-500 g/m² sind realistisch, bei erfahrenen Growern mit optimiertem Setup auch mehr.
Ich kenne Grower, die genau dieses System fahren: Alle fünf Wochen kommt eine neue Charge ins Zelt, und alle zehn Wochen wird geerntet. Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch – aber halt planbar.
Vorteile und Nachteile im detaillierten Vergleich
Die Stärken von Autoflowering-Pflanzen
Einsteigerfreundlichkeit: Die „Autopilot-Blüte"
Für Anfänger ist Autoflower ein Geschenk. Du brauchst keinen komplizierten Lichtzyklus-Timer, kein perfektes Timing beim Umstellen, und Lichtlecks – die bei photoperiodischen Sorten fatale Folgen haben können – sind hier kein Problem. Die Pflanze macht einfach ihr Ding. Das reduziert Stress (für dich) und Fehlerquellen massiv.
Geschwindigkeit: Schneller Weg zur Ernte
8-10 Wochen sind wirklich schnell. Gerade wenn du zum ersten Mal anbaust, ist es motivierend, nicht vier Monate auf Ergebnisse zu warten. Und mehrere Ernten pro Jahr bedeuten auch: mehr Möglichkeiten zum Lernen und Optimieren.
Diskretion & Flexibilität: Kompakte Größe für Balkon und Growbox
Autoflowering-Pflanzen bleiben klein – meist 50-100 cm, je nach Sorte. Das macht sie perfekt für den Balkon, kleine Indoor-Räume oder diskrete Ecken im Garten. Kein zwei Meter hoher Cannabis-Dschungel, sondern kompakte, dichte kleine Büsche. Ideal auch, um im Raum mehrere Sorten parallel zu testen.
Robustheit: Widerstandsfähig gegen Wetter und Schädlinge
Dank der Ruderalis-Genetik sind Autoflower extrem anpassungsfähig. Sie vertragen kühlere Temperaturen besser als reine Indica-Sativa-Hybriden, kommen mit wechselhaftem Wetter klar und sind weniger anfällig für Schimmel und Schädlinge. Gerade für den Outdoor-Anbau in Mitteleuropa ein echter Vorteil.
Fehlertoleranz bei der Beleuchtung (kein Lichtstress)
Photoperiodische Pflanzen reagieren empfindlich auf Lichtunterbrechungen in der Dunkelphase – das kann zu Stress, Hermaphroditismus oder Ertragseinbußen führen. Autoflower? Juckt sie nicht. Du kannst sie unter 18/6, 20/4 oder sogar 24/0 Stunden Licht growen, ohne Probleme. Diese Flexibilität ist Gold wert, besonders im Indoor-Anbau.
Die Herausforderungen und Limitierungen
Aber – und das ist wichtig – Autoflowering Cannabis ist kein Allheilmittel. Es gibt klare Einschränkungen, die du kennen solltest.
Ertragspotenzial: Die Lücke zu photoperiodischen Sorten
Moderne Autoflower holen auf, keine Frage. Aber gigantische Pflanzen mit 500+ Gramm pro Pflanze? Das bleibt den großen photoperiodischen Sorten vorbehalten. Indoor kannst du mit Autoflower realistisch 30-120 g pro Pflanze erwarten (je nach Erfahrung, Sorte, Setup). Photoperiodische Monster-Crops liegen da deutlich drüber. Der Flächenertrag (g/m²) ist bei Autoflower oft konkurrenzfähig, weil du dichter pflanzen kannst – aber pro Einzelpflanze bleiben sie kleiner.
Trainingstechniken: Warum nur Low-Stress-Training (LST) empfohlen wird
Bei photoperiodischen Pflanzen kannst du mit High-Stress-Techniken wie Topping, FIMing oder Supercropping arbeiten, um die Größe und Form zu kontrollieren. Bei Autoflower? Riskant. Die Pflanzen haben einfach keine Zeit, sich von Stress zu erholen. Wenn du in Woche 3 beschneidest und die Pflanze zwei Wochen Regeneration braucht, fällt das direkt in die Blütephase – und kostet Ertrag.
Deshalb empfehlen erfahrene Grower beim Anbau von Autoflowering-Cannabis hauptsächlich Low-Stress-Training (LST): Sanftes Biegen und Fixieren der Triebe, um die Lichtverteilung zu optimieren. Das funktioniert gut, solange du vorsichtig bist.
Genetische Sackgasse: Klonen und Stecklingsvermehrung praktisch unmöglich
Ein großer Nachteil: Du kannst Autoflower nicht sinnvoll klonen. Selbst wenn du einen Steckling nimmst, startet der mit dem genetischen "Alter" der Mutterpflanze – er geht also sofort in Blüte, noch bevor er vernünftige Wurzeln hat. Für Grower, die gerne Mutterpflanzen halten und daraus immer neue Stecklinge ziehen, sind Autoflower ungeeignet. Du brauchst jedes Mal neue Autoflowering-Samen.
Geringe Fehlertoleranz: Die Auswirkung von Stress in der Wachstumsphase
Ja, Autoflower sind robust gegen Klima und Licht. Aber in Sachen Nährstoffe, Umtopfen oder pH-Wert sind sie empfindlicher, als viele denken. Überdüngung ist ein Klassiker: Autoflowering-Pflanzen brauchen deutlich weniger Dünger als photoperiodische Sorten – oft nur 25-50% der empfohlenen Dosis. Ein falscher pH-Wert im Substrat oder Wasser kann die ohnehin kurze Wachstumsphase massiv beeinträchtigen. Und weil alles so schnell geht, hast du kaum Zeit zum Korrigieren.
Ich hab schon öfter gesehen, wie Anfänger ihre Autoflower in den ersten Wochen "totpflegen" – zu viel Wasser, zu viel Dünger, zu viel Sorge. Manchmal ist weniger wirklich mehr.
Potenz: THC-Gehalt im Vergleich zu High-End-Hybriden
Moderne Autoflowering-Cannabissorten liegen heute bei 16-22% THC – das ist absolut respektabel. Aber die extremen photoperiodischen High-End-Strains mit 25-30% THC sind (noch) eine andere Liga. Für die meisten Konsumenten macht dieser Unterschied keinen Alltags-Unterschied – aber wenn du gezielt maximale Potenz suchst, könnten photoperiodische Sorten die bessere Wahl sein.
Der Anbau von Autoflowers: Praxisleitfaden für 2025
Setup und Vorbereitung (Erde, Töpfe, Standort)
Töpfe: Nimm direkt die Endtöpfe (10-15 Liter). Umtopfen bedeutet Stress, und den kannst du dir bei Autoflower nicht leisten. Lufttöpfe (Fabric Pots) sind ideal, weil sie die Wurzelbildung fördern und Staunässe verhindern.
Substrat: Gute, luftige Erde mit moderater Vorladung an Nährstoffen. Viele Grower schwören auf Lightmix-Erde, die nicht überdüngt ist. Achte auf einen stabilen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 – das ist wichtig für die Nährstoffaufnahme.
Standort: Indoor brauchst du eine stabile Umgebung mit guter Belüftung. Outdoor sollte der Platz sonnig und windgeschützt sein – im Freien sind Autoflower dank ihrer Größe gut zu verstecken, aber sie brauchen trotzdem genug Licht.
Der optimale Lichtzyklus: 18/6, 20/4 oder 24/0?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Die gängigsten Lichtzyklen beim Indoor-Anbau von Autoflowering-Cannabis:
- 18/6 (18h Licht, 6h Dunkelheit): Der Klassiker. Guter Kompromist zwischen Ertrag und Stromkosten. Die Dunkelphase gibt der Pflanze Zeit zur Regeneration.
- 20/4: Etwas mehr Licht, potenziell höhere Erträge, aber auch höhere Stromkosten.
- 24/0: Dauerlicht. Manche Grower schwören drauf, andere halten es für ineffizient. Ich persönlich finde, dass die Pflanzen auch eine kleine Ruhephase brauchen – aber das ist Geschmackssache.
LED-Lampen sind heute Standard: effizient, kühl, langlebig. Für eine kleine Growbox mit 2-3 Autoflower-Pflanzen reicht eine 150-250W LED völlig.
Düngung: Die goldene Regel „Weniger ist mehr"
Autoflowering-Cannabispflanzen sind bei der Düngung genügsam. 25-50% der Herstellerangaben sind eine gute Richtlinie. Start langsam, beobachte die Pflanzen – gelbe Blattspitzen sind ein Warnsignal für Überdüngung. In den ersten Wochen brauchen die Pflanzen kaum zusätzliche Nährstoffe, wenn dein Substrat vorgedüngt ist.
pH-Wert: Kontrolliere regelmäßig den pH-Wert deines Gießwassers (optimal: 6,0-7,0 für Erde). Ein falscher pH-Wert blockiert die Nährstoffaufnahme, auch wenn genug Dünger da ist.
Wasser & Klima: Schimmelprävention als Schlüssel zum Erfolg
Gießen: Gleichmäßig feucht halten, aber nicht ertränken. Autoflower mögen keine Staunässe. Ein einfacher Test: Fühlt sich der Topf leicht an? Dann gießen. Noch schwer? Warten.
Luftfeuchtigkeit: In der Blütephase unter 50% halten, um Schimmel zu vermeiden. Gute Luftzirkulation ist Pflicht – ein kleiner Ventilator reicht oft schon.
Temperatur: Ideal sind 20-25°C. Autoflower vertragen auch mal kühlere Nächte (bis 15°C), aber bei dauerhaft unter 10°C wird's kritisch.
Die Erntestrategie: Maximale Effizienz durch gestaffelte Aussaat
Wenn du kontinuierlich ernten willst, starte alle 4-6 Wochen eine neue Charge Autoflowering-Seeds. So hast du einen rotierenden Zeitplan: Während eine Pflanze in der Blütephase ist, startet die nächste gerade mit dem Wachstum. Das ergibt über das Jahr verteilt mehrere Ernten und maximiert die Nutzung deines Raums.
Im Outdoor-Anbau kannst du von März bis September drei bis vier Durchgänge realisieren – einfach alle zwei Monate neue Samen keimen lassen.
Ertrag, Potenz und Sortenwahl
Ertragsdaten im Detail: Was ist realistisch?
Die Ergebnisse variieren stark je nach Erfahrung, Setup und Sorte. Hier die Richtwerte:
Indoor-Ertrag pro Quadratmeter: 350-500 g/m² sind bei gutem Setup und erfahrenen Growern machbar. Anfänger sollten eher mit 200-300 g/m² rechnen.
Outdoor-Ertrag pro Quadratmeter: 100-150 g/m² sind realistisch. Wetter und Standort spielen eine riesige Rolle – ein guter Sommer kann den Ertrag deutlich steigern.
Ertrag pro Pflanze: Anfänger erzielen oft 30-50 g pro Autoflower. Mit Erfahrung und optimiertem Anbau sind 80-120 g drin. Einzelne Top-Strains knacken auch mal die 150 g-Marke – aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel.
Potenz und Wirkstoffgehalt: Wie stark sind moderne Autoflowers?
Der THC-Gehalt liegt bei aktuellen Autoflowering-Sorten typischerweise zwischen 16-22%. Spitzenreiter wie Hulkberry Automatic schaffen auch 21%+. Das ist stark genug für so ziemlich jeden Konsumzweck. Der Einfluss der Genetik ist hier entscheidend: Hochwertige Seeds von etablierten Züchtern garantieren stabilere, potentere Ergebnisse als Billig-Produkte.
Top-Sorten für 2025: Eine datenbasierte Auswahl
Diese Strains sind bewährt, stabil und für Einsteiger wie Fortgeschrittene geeignet. Die Wahl der Sorte hängt natürlich auch von persönlichen Vorlieben ab – magst du eher Indica-lastige, entspannende Sorten oder Sativa-dominierte, aktivierende Strains? Bei Autoflowering-Cannabissorten findest du das volle Spektrum von Indica-Sativa-Mischungen.
Markt, Legalität und Wirtschaftlichkeit
Die Rolle im Home-Grow-Markt: Warum Autoflowers seit 2024 boomen
Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland (seit April 2024) erlaubt Erwachsenen den Besitz von bis zu 25 g Cannabis und den Eigenanbau von maximal 3 Pflanzen pro Haushalt. Das hat den Home-Grow-Markt massiv angekurbelt – und Autoflower sind dabei die klaren Gewinner.
Warum? Weil sie perfekt zu den Rahmenbedingungen passen: schnell, unkompliziert, diskret. Für jemanden, der zum ersten Mal anbaut und legal bleiben will, sind Autoflowering-Cannabissamen der logische Einstieg. Die Nachfrage ist entsprechend explodiert – Seedbanks berichten von Lieferengpässen bei beliebten Auto-Strains.
Rechtlicher Rahmen: Was bedeutet „3 Pflanzen pro Haushalt" für Grower?
Maximal 3 Pflanzen klingt erst mal wenig. Aber mit Autoflowering-Cannabis machst du das Beste draus: Bei einem 8-10-Wochen-Zyklus und gestaffelter Aussaat kannst du alle paar Wochen ernten. Rechne mit 60-120 g pro Pflanze (je nach Können) – das sind 180-360 g pro Durchgang. Bei drei bis vier Durchgängen im Jahr kommst du auf 500-1.000 g Jahresertrag. Das reicht für den meisten Eigenbedarf locker aus.
Wichtig: Die 3-Pflanzen-Regel gilt pro Haushalt, nicht pro Person. Und: Du darfst maximal 50 g getrocknetes Cannabis zu Hause lagern (plus maximal 25 g unterwegs). Überschüssige Ernte musst du also legal entsorgen oder teilen – der Verkauf bleibt verboten.
Wirtschaftlichkeitsanalyse (Beispielrechnung)
Ein kleines Indoor-Setup kostet dich:
- Growbox (60x60x160 cm): ca. 100 €
- LED-Lampe (150-250W): 100-200 €
- Lüftung, Timer, Zubehör: 150 €
- Erde, Töpfe, Dünger: 50 €
- Autoflowering-Samen (3 Stück): 30-50 €
Startinvestition: ca. 450-600 €
Laufende Kosten pro Zyklus (Strom, Wasser, Dünger): ca. 50-80 €
Ertrag pro Zyklus: 180-360 g (bei 3 Pflanzen mit je 60-120 g)
Marktwert des Ertrags (Schwarzmarkt-Referenz: ca. 10 €/g): 1.800-3.600 €
Auf ein Jahr gerechnet (4 Indoor-Zyklen): 7.200-14.400 € theoretischer Warenwert bei Gesamtkosten von ca. 800-1.000 €. Der ROI ist absurd hoch – selbst wenn du die Hälfte des Ertrags abziehst (weil Anfänger, weil Pech, weil was auch immer), bleibt es extrem lohnend.
Natürlich ist das eine rein theoretische Rechnung – Cannabis darf nicht verkauft werden, und der "Marktwert" ist juristisch irrelevant. Aber rein unter Kostenaspekten (im Vergleich zum Kauf) macht Home-Growing extrem viel Sinn.
Historie und Züchtungsentwicklung
Die Evolution der Autoflower: Von der Nische zum Mainstream (seit 2010)
Die ersten kommerziellen Autoflowering-Samen kamen Anfang der 2000er auf den Markt – und waren, ehrlich gesagt, ziemlich mies. Niedriger THC-Gehalt, winzige Erträge, wackelige Genetik. Autoflower galten lange als Notlösung für Anfänger oder Gelegenheits-Outdoor-Grower.
Das änderte sich ab etwa 2010 dramatisch. Züchter wie Dinafem, FastBuds oder Barney's Farm investierten massiv in die Verbesserung der Auto-Genetik. Durch gezielte Kreuzungen mit potenten photoperiodischen Strains und jahrelange Stabilisierung entstanden moderne Autoflowering-Cannabissorten, die in Potenz, Ertrag und Geschmack kaum noch von klassischen Sorten zu unterscheiden sind.
Heute (2025) sind Autoflower Mainstream. Sie machen geschätzt 30-40% des Hobby-Grow-Marktes aus – Tendenz steigend. Die Welt der Autoflower hat sich komplett gedreht.
Ausblick: Zukunft der Züchtung und Qualitätssteigerung
Die Züchtung steht nicht still. Aktuelle Trends:
- Höhere Erträge: Neue Strains knacken die 150 g/Pflanze-Marke immer öfter.
- Mehr CBD-Autoflower: Für medizinische Nutzer werden CBD-reiche oder ausgewogene THC:CBD-Autoflower immer wichtiger.
- Exotische Terpene: Züchter arbeiten an intensiveren, komplexeren Geschmacksprofilen.
- Stabilität: Weniger genetische Varianz innerhalb eines Strains – zuverlässigere Eigenschaften von Samen zu Samen.
Ich bin gespannt, wo die Reise hingeht. Autoflower haben sich vom Underdog zum ernsthaften Konkurrenten entwickelt – und das in rekordverdächtiger Zeit.
Fazit: Für wen eignen sich Autoflowers am besten?
Zusammenfassung der Kernpunkte
Autoflowering-Cannabis ist:
- Schnell: 8-10 Wochen von der Keimung bis zur Ernte
- Unkompliziert: Keine Lichtzyklen-Spielerei, verzeihend bei Lichtlecks
- Kompakt: 50-100 cm Höhe, ideal für kleine Räume und Balkone
- Robust: Widerstandsfähig gegen Wetter, Schädlinge und Klimaschwankungen
- Potent: Moderne Strains erreichen 16-22% THC
- Ertragreich: 350-500 g/m² indoor sind realistisch, outdoor 100-150 g/m²
- Nicht klonbar: Du brauchst jedes Mal neue Seeds
- Empfindlich bei Stress: Vor allem in der Wachstumsphase
Entscheidungshilfe: Autoflower oder photoperiodisch – was passt zu mir?
Autoflower sind ideal für dich, wenn:
- Du Anfänger bist oder wenig Zeit/Aufwand investieren willst
- Du Indoor nur wenig Raum zur Verfügung hast
- Du outdoor in Regionen mit kurzem oder unbeständigem Sommer anbaust
- Du mehrere Ernten pro Jahr realisieren möchtest
- Du diskreten, kompakten Anbau schätzt
- Du keine Mutterpflanzen halten und klonen willst
Photoperiodische Sorten sind besser, wenn:
- Du maximale Erträge pro Pflanze willst (200+ g/Pflanze)
- Du gerne mit Trainingstechniken (Topping, Supercropping) experimentierst
- Du Mutterpflanzen halten und Stecklinge ziehen möchtest
- Du absolute Top-Potenz suchst (25%+ THC)
- Du Zeit und Geduld hast (12-16+ Wochen Zyklus)
Für mich persönlich? Ich finde beide Anbaumethoden haben ihre Berechtigung. Autoflower sind fantastisch für schnelle, unkomplizierte Grows – besonders wenn ich neue Strains testen will oder keinen Bock auf Licht-Stress habe. Aber wenn ich wirklich große, potente Pflanzen ziehen will, greife ich immer noch zu photoperiodischen Cannabissorten. Die Wahl hängt einfach davon ab, was du erreichen willst.
Und ganz ehrlich: Warum nicht beides? Ein Mix aus Autoflower und photoperiodischen Pflanzen gibt dir maximale Flexibilität – und macht einfach mehr Spaß beim Anbau.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann ich Autoflower outdoor in Deutschland ganzjährig anbauen?
Nein. Auch wenn Autoflower robust sind, brauchen sie Mindesttemperaturen über 10°C und ausreichend Tageslicht. In Deutschland ist die realistische Outdoor-Saison von März/April bis September/Oktober. Im Winter überleben die Pflanzen draußen nicht. Dafür kannst du in dieser Zeit aber 3-4 komplette Durchgänge schaffen – das geht mit photoperiodischen Sorten nicht.
Brauche ich für Autoflowering-Cannabis speziellen Dünger?
Nein, aber weniger. Autoflower reagieren empfindlicher auf Überdüngung als photoperiodische Pflanzen. Nutze normalen Cannabis-Dünger, aber reduziere die Dosis auf 25-50% der Herstellerangabe. Start mit weniger und steigere langsam – so vermeidest du Nährstoffbrand und Wachstumsprobleme.
Warum kann ich Autoflower nicht klonen?
Autoflower folgen einem genetisch fixierten Zeitplan. Wenn du einen Steckling nimmst, startet der mit dem biologischen "Alter" der Mutterpflanze – er geht also sofort in die Blütephase, noch bevor er vernünftige Wurzeln entwickelt hat. Das ergibt winzige, ertragslose Minipflanzen. Cloning macht bei Autoflower einfach keinen Sinn. Du brauchst für jeden Durchgang neue Autoflowering-Cannabissamen.
Sind Autoflower schwächer als photoperiodische Sorten?
Früher ja, heute nicht mehr. Moderne Autoflowering-Sorten erreichen problemlos 16-22% THC-Gehalt – das ist für die allermeisten Konsumenten mehr als ausreichend. Extreme photoperiodische High-End-Strains mit 25-30% THC sind noch eine Spur stärker, aber der Unterschied ist im Alltag kaum spürbar. Was zählt, ist die Gesamtqualität der Genetik – und da sind gute Autoflower heute auf Augenhöhe.

